Februar 2023

Wielkopolska hilft der Ukraine

Ein Jahr ist vergangen, seitdem die russische Invasion in der Ukraine begann. In Polen haben ca. 2 Mio. Flüchtende aus der im Krieg stehenden Ukraine Zuflucht gefunden. In Wielkopolska waren es ca. 200 000 Menschen, knapp eine Hälfte davon hält sich im Großraum Posen auf.

Die Unterstützung für die ukrainischen Bürger konzentriert sich nicht nur auf dem Gebiet Polens, aber umfasst auch eine Reihe an Aktivitäten, die in der Ukraine stattfinden. Seit März letzten Jahres starteten einige humanitäre Hilfetransporte  von hier aus. Es sind Gegenstände gesendet worden, die im Rahmen öffentlichen Spenden gesammelt oder gekauft wurden, u.a. Arzneimittel, Verband- und Hygienemittel, Babynahrung, Decken, Schlafsäcke, Kerzen, Stromgeneratoren.

Die Transporte wurden in erster Linie nach Oblast Charkiv gerichtet – der Partnerregion von Wielkopolska in der Ukraine – insbesondere in die Städte, die durch die Kriegsmaßnahmen am stärksten betroffen sind wie Isjum oder die Hauptstadt der Region – die Stadt Charkiw.

 

Im Dezember letzten Jahres traf der Stadtrat von Posen die Entscheidung, aus dem Stadthaushalt den Betrag 300 000 PLN (ca. 64 000 EUR) für den Kauf der Stromgeneratoren und der Anlagen für die Reparatur der durch Raketenangriffe zerstörten Stromnetze freizugeben. Das Ziel ist, Charkiw – der Partnerstadt von Posen – bei der Reparatur der Infrastruktur von kritischer Bedeutung zu helfen.

Im Januar des Jahres fasste Sejmik der Woiwodschaft Wielkopolska einstimmig den Beschluss, den Betrag von 5 Mio. PLN ( ca. 1,1 Mio. EUR) für die Unterstützung der Ukraine freizugeben. Aus diesen Mitteln werden u.a. Rettungswagen, mobile Diagnoselabors und die Ausstattung für die Operationssäle gekauft.

Ähnliche Maßnahmen auch von geringerem Umfang hat die Woiwodschaft Wielkopolska schon im Frühling 2022 durchgeführt. Damals wurde ein Rettungswagen aus den Mitteln der Woiwodschaft gekauft und mit kompletter Ausstattung nach Lwiw in der Westukraine geschickt. In Lwiw fanden viele Flüchtende aus der Ostukraine ihre Zuflucht, darunter aus der Region Charkiw, in der schwere Kämpfe geführt werden.

Der Einkauf der notwendigen Geräte ist laufend mit den lokalen und regionalen ukrainischen Behörden sowie mit der ukrainischen Botschaft in Warschau abgestimmt.

 

Ein wertvoller Beitrag zu der Hilfe für die Ukraine ist das Projekt „Handwerker ohne Grenzen“, das durch GIZ - Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH und die Handwerkskammer – Frankfurt-Rhein-Main initiiert, durch das Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanziert, und zusammen mit der Wielkopolska Handwerkskammer in Posen mit Unterstützung des Marschallamtes der Woiwodschaft Wielkopolska  und der hessischen Landesregierung umgesetzt wird.

Das Projekt wird im Laufe der nächsten 2 Jahre auf dem Gebiet von Oblast Charkiw umgesetzt. Sein Ziel ist, die durch den Krieg zerstörten und von der russischen Besatzung befreiten Gebiete zu fördern, indem Fachwissen und Fähigkeiten des europäischen Handwerks miteinbezogen werden. Es geht nicht nur um den Wiederaufbau der Infrastruktur von vor dem Krieg, aber vielmehr um eine gleichzeitige Modernisierung, die im Interesse der EU liegt und die im Hinblick auf die zukünftige Mitgliedschaft des Landes in der EU solche Gebiete miteinbezieht wie sie Energieeffizienz, klimafreundliches Bauen, sparsamen Umgang mit materiellen Ressourcen usw.

Im Hinblick darauf, dass die Frontlinie eben durch die Region Charkiw läuft, wird der Fokus in der ersten Phase des Projekts wahrscheinlich auf die ukrainische Bürger gelegt, die sich momentan in Wielkopolska aufhalten. Die ukrainischen Handwerker könnten nach der Schulung in Wielkopolska ihre Fähigkeiten sowohl noch im Exil, wie auch später nach ihrer Heimkehr nutzen.

Ansprechpartner

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PO BOX 64

Dr. Jarosław Frąckowiak
Telefon: Tel. +48 61 6267500
jaroslaw.frackowiak@hesja-polska.pl

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