Überraschende Daten von OECD: Polen hat die höchste Arbeitsmigrantenrate weltweit
OECD hat Daten über die Zuwanderung von zeitweiligen Migranten in 2017 veröffentlicht. Auf Platz 1. weltweit ist Polen mit 1,1 Mio. Migranten, die für kürzer als 12 Monate kommen. Damit hat Polen die USA mit knapp 700 000 und Deutschland – über 400 000 Zeitarbeitern in dem gleichen Zeitraum übertroffen.
Die Daten betreffen Personen, die eine offizielle Arbeitsgenehmigung bekommen und Beiträge für Sozialversicherungen abführen. 90% der Beitragszahlenden Migranten in Polen sind Mitarbeiter aus der Ukraine, einem Land, das Polen nicht nur geografisch, aber auch kulturell nahe liegt. Die Ukrainer fügen sich in Polen problemlos ein, lernen die Sprache schnell. Damit können soziale Spannungen vermieden werden, und die positiven wirtschaftlichen Effekte sind schneller zu erreichen.
Die Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte ist für die Entwicklung der Wirtschaft Polens unerlässlich. Polen wächst ununterbrochen seit 1992, und in den letzten 15 Jahren (seit dem EU-Beitritt) entwickelte es sich mit dem Durchschnittstempo von 4%, also dreifach schneller als der EU-Durchschnitt von 1,2%. Die rasche Entwicklung in den letzten Jahren war zum großen Teil den gut qualifizierten und gleichzeitig billigen Arbeitskräften zu verdanken.
Die Arbeitskraftressourcen in Polen sind jedoch fast ausgeschöpft. Die Wirtschaftsmigration aus Polen ist zwar wesentlich kleiner, und in den letzten Jahren wird sie vollständig durch die Polen kompensiert, die wegen Brexit-Beunruhigung zurückkommen, bewirkt die fortschreitende Alterung der Gesellschaft jedoch eine Senkung der Erwerbsfähigenzahl. Die Arbeitslosenrate sank und ist am kleinsten in der Geschichte - 5%. Der Zufluss von ausländischen Zeitarbeitern füllt die Lücke, die auf dem Arbeitsmarkt entstanden ist.
Die wirtschaftliche Entwicklung Polens, relativ niedrige Inflationsrate (1,6% in 2018) und schnelle Vergütungssteigerung (6,6%) machen Polen zu einem immer attraktiveren Arbeitsstandort für Ausländer. Es ist eine positive Rückkopplung entstanden, wo der Zufluss der Arbeitskräfte aus dem Ausland den Wirtschaftswachstum Polens fördert, und die sich verbessernde Konjunktur weitere Arbeitsmigranten anzieht.