November 2016

Videospiele – neuer Schwerpunkt in der Wirtschaft Polens

Der Wert des globalen Videospiele-Marktes reicht 100 Mrd. USD. Weltweit spielen über 2 Mrd. Menschen auf Konsolen, an PCs und Smartphones. In Polen gibt es ca. 13,5 Mio. Spieler – dass bedeutet, dass jeder dritte Pole spielt.

Seit vielen Jahren werden Spiele in Polen nicht nur gespielt, aber auch geschaffen. Seit kurzem - durch solche Produktionen wie This War of Mine von 11 bit Studios, Dying Light von Techland oder auch Wiedźmin 3: Wild Gon von CD Projekt – bauen polnische Firmen ihre Präsenz auf dem Weltmarkt stark aus.

Die Videospiele-Branche wird allmählich zu einem der Schwerpunkte in der Wirtschaft Polens. Über 150 Firmen, die sich mit der Produktion von Videospielen befassen, sind auf dem polnischen Markt tätig und beschäftigen knapp 6 Tausend Menschen. Als Vergleich – die deutschen Studios, die Videospiele herausgeben, beschäftigen insgesamt ca. 10 Tausend Mitarbeiter. Die größten polnischen Firmen in der Branche sind auf der Warschauer Börse präsent und erzielen dort sehr gute Ergebnisse. Als Beispiel: Aktienkurs des Studios CD Projekt stieg im letzten Jahr um knapp 50%, und der von 11 bit studios – um mehr als 97%.

Die Herstellung von Videospielen ist kostspielig. Der polnische Hit Wiedźmin 3: Wild Gon kostete über 300 Mio. PLN (ca. 80 Mio. EUR). Und das Spiel This War of Mine kostete die Firma 11 bit studios „nur" 2 Mio. PLN (ca. 500 Tsd. EUR) und schon 2 Tage nach seiner Prämiere waren die Kosten zurückgewonnen, und nach 12 weiteren Monaten erreichte das Studio (ohne ein weiteres Produkt auf den Markt zu bringen) den Gewinn in Höhe von 13,8 Mio. PLN (ca. 3,45 Mio. EUR).

Die polnische Regierung hat die Finanzierungsprobleme der Videospiele-Industrie ernst genommen und ihre Unterstützung angeboten. Die Polnische Agentur für Industrieentwicklung hat Ende Juli die Gesellschaft ARP Games ins Leben berufen, deren zentrale Aufgabe ist es, die Firmen auf dem Videospiele-Markt finanziell und sachlich unterstützen. Darüber hinaus können sich Produzenten um einen Zuschuss aus dem Programm Gamelnn bewerben, im Rahmen dessen das Nationalzentrum für Forschung und Entwicklung insgesamt 80 Mio. PLN (ca. 20 Mio. EUR) für Projekte polnischer Videospiele-Autoren übergibt.

Die größte Veranstaltung in Polen, die der digitalen Unterhaltung gewidmet ist, ist die Messe Poznań Game Arena, die auf dem Posener Messegelände schon seit 10 Jahren organisiert wird. Die letzte Staffel fand vom 21. bis 23. Oktober statt und sammelte ca. 150 Aussteller und zog ca. 75 000 Besucher in 8 Hallen an. Den Gästen wurden 800 Spielstationen zur Verfügung gestellt. Zahlreiche Cosplayer, welche sich wie Gestalten aus Games und aus der Fantasy-Welt verkleideten, machten den Messebesuch noch attraktiver.

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